In diesem Artikel wirst du alle grundlegenden Faktoren und Prinzipien lernen, damit du gute Texte schreiben kannst, die den Nutzer zu einem Kauf überzeugen.
Solltest du noch keine Ahnung haben, worum es sich handelt, sind hier noch häufig gestellte Fragen:
‚Copy‘ bedeutet in diesem Zusammenhang Text oder auch Werbetext und ‚Writing‘ schreiben. Deswegen fasst man es meißt mit Werbetexten zusammen.
Copywriting ist die Fähigkeit das geschriebene Wort zu nutzen, um jemanden dazu zu überreden eine gewisse Aktion auszuführen.
Als Angestellter sind hier je nach größe der Agentur 2000-5000€ pro Monat drin, als Selbstständiger Werbetexter sind die Grenzen nach oben offen.
Du siehst also, es ist eine unglaublich wichtige Fähigkeit, die du in allen Bereichen des Online Marketings sehr gut nutzen kannst.
Deswegen wirst du in diesem Artikel alle relevanten Grundlagen lernen, um gute Werbetexte zu schreiben.
Jetzt kommt ein Punkt den ich dabei besonders wichtig finde, es ist ein grundlegendes Konzept von Copywriting:
Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.
Was ist damit sagen will:
Es ist egal, ob dir, oder irgendwem deine Seite und die Texte gefallen.
Es ist nur relevant wie die Seite und die Texte bei deiner Zielgruppe ankommen.
Daher auch der erste Schritt:
#1 Zielgruppe analysieren
Ohne deine Zielgruppe zu kennen, kannst du diese Personen in deinen Texten auch nicht direkt ansprechen.
Es ist also enorm wichtig sich vorabe eine Person vorzustellen, welche den idealen Kunden darstellt.
Lass dir hierbei ruhig Zeit, notiere die Interessen, Alter, Probleme, Einkommen und bau dir daraus einen sogenannten ‚Customer Avatar‘.
Lass mich das näher erläutern:
Anstatt dir einfach nur die wichtigsten Aspekte zu notieren, solltest du eine Person daraus modellieren.
Dieser Person kannst du dann all die wichtigen Askepte zuweisen und solltest dir zusaätzlich einen Namen und wirkliche Eigenschaften überlegen.
Diese ausgedachte Person (Customer Avatar) kannst du dir dann immer wenn du einen Werbetext schreibst vor Augen halten und damit deine Zielgruppe besser ansprechen.
Personentypen
Jetzt gibt es natürlich viele verschiedene Personentypen.
Es gibt dabei zahlreiche Modelle, die eigentlich alle auf das gleiche hinauskommen.
Ein Beispiel eines solchen Modells:
Das hier gezeigte Modell ist das DISG-Modell, es wurde 1928 entwickelt.
Natürlich gibt es bei den Modellen immer Überschneidungen, oder Dinge die einfach nicht passen.
Man ist auch in den seltensten Fällen nur ein Typ, so sieht z.B meine Verteilung aus:
Bei deiner Zielgruppenanalyse solltest du also auch überlegen, welcher dieser Personentypen den größten Anteil deiner Zielgruppe ausmacht.
Dementsprechend musst du dann auch deine Sprache, Argumentation und deine Texte an sich anpassen.
Ein kleines Beispiel:
Stell dir vor du hast einen sehr ruhigen Menschen, der eher introvertiert und zurückhaltend ist. Er schlendert über einen Flomarkt und dann kommt jemand, der total extrovertiert ist und wahnsinning viel Energie hat.
Er versucht dieser Person jetzt zu zeigen wie toll das Produkt ist und ist dabei sehr laut und anstrengend.
Du siehst, diese Typen sind einfach nicht kompatibel.
Der ruhige Typ fühlt sich dann einfach überfordert und will lieber seine Ruhe haben.
Ich denke du weißt jetzt was ich meine.
#2 Sprache der Werbetexte
Nachdem du jetzt deine Zielgruppe identifiziert hast, kannst du deine Sprache dementsprechend anpassen.
Dazu zählt z.B. die Sprache die du verwendest.
Dabei meine ich jetzt nicht Englisch oder Deutsch, sondern die Wortwahl.
Es geht nicht darum mit seinem Wortschatz zu prahlen und mit Fremdwörtern um sich zu werfen.
Ganz im Gegenteil…
…schreib so wie du sprichst, also genau das was dir dein Deutschlehrer immer anders gesagt hat.
Ein ganzes simples Beispiel:
Warum sollte dein Leser über einen Zaun klettern müssen, wenn man doch einfach die Türe öffnen kann?
#3 Struktur und Aufbau der Werbetexte
Die Zielgruppe und die Sprache haben wir jetzt also schonmal abgehakt, jetzt geht es um die Struktur und den Aufbau deiner Texte.
Was meine ich damit konkret?
Es geht hier um zwei wesentliche Aspekte:
- Inhaltliche Struktur (also die Verkaufspsychologie und die Bestandteile)
- Visuelle Aufbereitung
Auf den Inhalt gehe ich jetzt gleich konkret ein, davor möchte ich kurz was zu der visuellen Aufbereitung sagen.
Es geht hier prinzipiell einfach nur daru, dass der Leser keine gigantischen Textblöcke hat und diese anstrengend zu lesen sind.
Erinnerst du dich noch an das Beispiel mit dem Zaun? – Öffne dem Leser einte Tür!
Ich rede hier konkret davon, keine Textwände zu verfassen, sondern kurze und knackige Absätze zu schreiben.
Außerdem solltest du verschiedene Möglichkeiten der Formatierung und Bilder nutzen, um das ganze noch mehr aufzulockern.
Aufbau einer Salespage
Um das ganze etwas konkreter zu machen, gehen wir jetzt einfach mal von einer Salespage aus.
Das Ziel dieser Seite und des Textes ist es also, den Kunden zum Kauf zu bewegen.
Jetzt gibt es tausende verschiedene Ansätze und Modelle. Ich kombiniere diese und erkläre sie dir so simpel, wie es nur geht.
Um es wirklich auf einen Satz herunterzubrechen:
Der Kunde muss einen Aha-Moment durchleben und durch die verschiedenen Stadien der Aufmerksamkeit (Stages of Awareness) geführt werden).
Um das Ganze etwas zu konrektisieren, werde ich jetzt ein sehr bekanntes Prinzip dafür heranziehen, es ist das sogennnante AIDA-Prinzip:
A - Attention (Aufmerksamkeit) I - Interest (Interesse and Produkt / Deinstleistung) D - Desire (Verlangen nach P/D) A - Action (Aktion, z.B. Kauf oder Anmeldung)
Also kurz zusammengefasst:
Du erregst die Aufmerksamkeit des Lesers, machst im die Nase lang, schaffst ein tiefes Verlangen und bietest ihm dann die Lösung an.
Um dieses Prinzip jetzt umzusetzen gibt es mehrere Möglichkeiten.
1. Aufmerksamkeit
Um die Aufmerksamkeit zu erregen solltest du eine sehr gute Überschift benutzen.
Die Überschrift ist quasi der Verkaufstext für deinen darauf folgenden Verkaufstext.
Deine Überschrift muss…
- den Leser abholen / addressieren,
- die Frage WIIFM (What’s in it for me?) – warum sollte ich überhaupt weiterlesen – klären,
- mehr als Neugierede wecken um weiterzulesen,
- simpel sein und auf den Punkt kommen,
- die W-Fragen klären,
- Magic Words beinhalten.
Wie erreiche ich das, bzw. welche Konzepte kann ich dafür nutzen?
Grundsätzlich gilt…
…der Leser muss sich angesprochen fühlen und wirklich weiterlesen wollen.
Daher musst du entweder eine Emotion wecken, oder einen Schmerzpunkt finden.
Da wir Menschen meißt eher aus Schmerz handeln, ist dies meist der bessere Antrieb.
2. Interesse
Nachdem wir die Aufmerksamkeit des Lesers erhalten haben, geht es an den schwierigsten Teil, man muss das Interesse wecken.
Dafür gibt es auch hier wieder verschiedene valide Möglichkeiten.
Zauber dem Leser ein Bild in den Kopf:
Stell dir vor wie du in deinem neuen Auto und deiner Familie in den Urlaub fährst.
Dieser Satz sollte natürlich auf deine Zielgruppe angepasst sein und ein Verlangen von ihnen ansprechen.
Anstatt das Verlangen anzusprechen, kannst du auch die Emotionen oder den Nutzen hervorheben.
Ganz wichtig ist die Unterscheidung zwischen…
…Feature und Benefit.
Anstatt also alle Eigenschaften einfach nur aufzulisten…
- 6L/100km Verbrauch
- 1350L Kofferraumvolumen
- Bildschirme in den Sitzen
…zeige die Vorteile dieses Produkts auf:
- Geld sparen durch geringen Verbrauch
- die Koffer der ganzen Familie passen in den Kofferraum
- Entertainment für lange Fahrten
Ich hoffe du hast verstanden was ich damit meine.
Liste nicht einfach alle Eigenschaften auf, das interessiert keinen.
Du musst die Resultate greifbar machen, nimm dem Leser so viel Denkarbeit wie möglich ab.
Auch hier gilt wieder…
…What’s in it for me? (WIIFM)
Verkaufe das Produkt hinter dem Produkt, also den schönen Urlaub, anstatt das Familienauto.
Der Übergang von Interesse zu Verlangen ist jetzt fließend.
3. Verlangen
An einem gewissen Punkt ist der Kunde von dem Produkt überzeugt.
Entweder du hast das schon geschafft, nachdem du ihm die Vorteile lebensnah erklärt hast, oder es dauert noch mehr Schritte.
Also z.B.:
Musst du nicht nur die Vorteile erläutern, sondern auch was passiert, wenn er die Vorteile nicht hat:
- hohe Fahrtkosten
- zu wenig Platz für Gepäck, oder man muss noch einen Dachgepäckträger kaufen
- die Kinden quänglen, weil die Fahrt so lange dauert
Da wird Menschen eher durch Angst gesteuert sind, klappt dies meist gut. Das Prinzip ist:
Mach die Mausefalle nicht größer, sondern die Angst vor der Maus.
In diesem Beispiel wird also die Angst vor den nervigen Kindern und den hohen Fahrtkosten größer gemacht, anstatt das Auto zu bewerben.
Spätestens hier sollte jetzt ein gewisses Verlangen da sein.
Jetzt gilt folgender Grundsatz:
Menschen kaufen mit den Emotionen und begründen den Kauf mit Logik.
Nachdem du jetzt also das Verlangen erzeugt hast, musst du auch noch logische Gründe nennen, warum es einfach nur sinvoll ist, das Produkt zu kaufen.
Kommen wir auf unser Autobeispiel zurück:
- es wird mit jedem gefahrenen Kilometer Sprit gespart (im Vergleich zum alten Auto)
- es gibt 5 Jahre Garantie auf das Auto
- nur noch heute gibt es neue Winterreifen als Bonus kostenlos dazu
Mache es zu einem Nobrainer und einer logischen Entscheidung jetzt zu kaufen.
4. Aktion
Der letzte Schritt ist der Abschluss.
Also die Unterschrift unter dem Vertrag, die Anmeldung oder der Kauf von einer Dienstleistung.
Wenn du deinen Kunden in den vorherigen Schritten richtig vorbereitet hast, sollte es jetzt kein Problem für dich sein, den Verkauf einzutüten.
Sollte der Kunde immernoch unschlüssig sein, gibt es jetzt noch zwei Punkte, die du ebenfalls nutzen kannst.
Das ist wieder die Angst und die Verknappung.
Wenn du eben aufmerksam warst ist dir einer dieser Punkt schon aufgefallen.
Ich habe die Verknappung schon mit eingebaut.
Eben in dem Beispiel gibt es noch kostenlos Winterreifen dazu, wenn sich der Käufer heute noch entscheidet.
Das ist jetzt eine Verknappung durch Geld und Zeit.
Dabe ist es egal, ob man dann einen Bonus entzieht, oder z.B den Preis erhöht.
Wieso klappt das so gut?
Schonmal von FOMO gehört?
„Fear of Missing Out“, nennt sich das ganze und wer verpasst schon gerne einen unwiederstehlichen Deal?
FOMO ist der gleiche Grund, warum Social Media so gut funktioniert, man will ja nichts „wichtiges“ verpassen.
#4 So lernst du Copywriting
Ich habe dir jetzt die wichtigsten Aspekte genannt, solltest du selbst noch gar keine Erfahrung haben, kann ich dir empfehlen dich in dem Bereich so viel fortzubilden, wie nur möglich.
Das Problem daran:
Es gibt noch nicht sonderlich viel Content im deutschen Raum.
Du wirst also auch Englische Texte und Bücher lesen müssen um dich hier fortzubilden.
Einen Tipp den mir Tim Gelhausen in einer Podcast Folge zu Copywriting gegeben hat:
Schreibe einfach Englische Texte ab un übersetze diese.
Dadurch lernst du die Sparchmuster und die Struktur der Texte.
Es gilt der alte Spruch…
Übung macht den Meister.
Wenn du noch mehr Input bekommen willst und dich noch mehr weiterbilden, sind Bücher da definitiv die kostengünstigste Version
Buchempfehlungen für Copywriting
Zusammenfassung
- Analysiere die Zielgruppe .
- Ermittle den primären Personsntyp deiner Zielgruppe.
- Sprech die Sprache der Zielgruppe, Copywriting ist kein akademisches schreiben – schreib wie du sprichst .
- Mache alles leicht verständlich und leicht lesbar
- Nutze ein Copywriting Framework (z.B. AIDA)
- Beantworte grundlegende Fragen: WIIFM; Warum sollte ich weiterlesen; Wie verbessert sich mein Leben wenn ich das Produkt kaufe)
- Schreibe eine Überschrift, die zum weiterlesen anregt und neugierig macht
- Erwecke Interesse, nutze dafür Vorteile und keine Eigenschaften
- Erwähne, was passiert, wenn der Kunde nicht kauft (Mach die Mausefalle nicht größer, sondern die Angst vor der Maus).
- Gib logische Argumente um den Kauf zu rechtfertigen.
- Mach den Abschluss.
- Nutze Angst und Verknappung, wenn notwendig.
1 Gedanke zu „Copywriting lernen: 100% kostenlose Anleitung mit Leitfaden“
Dieser beruf interessiert mich schon etwas länger und ich möchte mit meinen 17 Jahren jetzt etwas aus meinem Leben machen, damit ich später mein Leben leben kann, ein guter Post.